Nassau fällt aus? Machen wir halt Party auf dem Glan!

Ein Blick in den Kalender versprach ein Regattawochenende in Nassau, doch dieses fiel leider wegen mangelnder Beteiligung aus. Kurzer Hand ergriff unser Wildwasserwart die Initiative und suchte nach einer schönen Strecke mit kleineren Herausforderungen. Die Wahl fiel auf den Glan, einen schnellfließenden Wald- und Wiesenfluss mit Wehren als Bonbons. Samstag morgen um halb Acht trafen sich zehn tapfere Kanuten, darunter Freddy und Pascal Hirschmüller, Benny Reichert, Lesley Kreutz, Claudia und Nadine Selinger, Timo Beckers, Mike Seidl und Frank Wiesner sowie Mark Denny. Bis auf Claudia und Nadine saßen alle in ihren Einern und meisterten den mit Hochwasser gefüllten Bach. Währendessen wir auf die beiden Autofahrer warten mussten, wurde den drei Jungs schon mal das Kehrwasserfahren nähergebracht. Frank und die Mädels sonnten sich inzwischen. Direkt an der Einstiegsstelle (St. Julian) war eine kleine Stufe, die auch gleich zum üben genutzt wurde.
Als Timo und Mike endlich angekommen waren, ging es richtig los. Die 23km Wasserweg gingen anfangs leicht von den Hand. Die relativ starke Strömung erleichterte uns das Vorankommen und die ein oder andere Welle, die sich im Flussbett bildete, wurde zur Surfeinlage genutzt. Absolute Höhepunkte waren natürlich die Wehrbefahrungen. Timo und Mark besichtigten das Wehr vom Wasser aus und dirigierten den Rest sicher die Schräge hinunter. Auch Mike lies es sich nicht entgehen seinen Wanderkutter auf seine Robustheit zu prüfen. Nur Frank, der Angst um seine Steueranlage am Heck hatte, umtrug lieber die „Rutschen“.
Am dritten Wehr holten wir eine Gruppe Engländer ein, die in Kanadiern eine Klassentour unternahmen, aber leider keine Ahnung vom Paddeln hatten. Fünf Boote (3 bis 4 Personen) mit vier Erwachsenen und der Rest Kindern, die völlig überfordert waren und kurz vor kollektiven Panik standen. Unsere „Kleinen“ betrachteten das Specktakel, konnten sich kaum noch im Boot halten vor Lachkrämpfen, machten aber Platz für die verzweifelten Pfadfinder. Die erfahrenen Paddler versuchten die gekenterten Boote zu bergen und die Gemüter zu beruhigen. Auf die Frage wo der Fahrtenführer sei, wurde nur verneint und sich für die Hilfe bedankt. Von Anleitung der Technik bzw. einer Anweisung zum Boot selbst war keine Spur zu sehen. Bei unserer späteren Pause trafen wir zufällig den Bootsverleiher und zwei Verantwortliche der Kanadier-Gruppe. Da wir ziemlich sauer gewesen waren, über solch unverantwortlich Verhalten, denn hier hätte mehr passieren können als nur Unterkühlungen, blaue Flecke und Schockzustände, räumte man das Feld und bedankte sich wiederum für unsere Hilfe.
Während der Pause wurden die Reserven mit Brötchen, Wurst, sowie Gemüse und Obst wieder aufgefüllt. Nach dem Wiedereinsetzen zeigte der Fluss sich äußerst ruhig, was der Ausdauerleistung unserer Fahrer etwas zusetzte. Doch die Wehrbefahrungen lockerten ab und an die Laune wieder auf.
Direkt nach dem letzten Wehr, das Freddy rückwärts und Mark (ungewollt) seitlich befuhr, befand sich schon unser Ausstieg (Meisenheim). Die Boote wurden verladen und während der Wartezeit auf die beiden Autofahrer, eine Eisdiele aufgesucht. Glücklich und zufrieden daheim angekommen wurde wieder alles aufgeräumt und die „Ersatzfahrt Nassau“ beendet.

Schade ist nur, dass doch so wenige sich Zeit genommen haben an diesem Spektakel mit zu machen. Zur Regatta hättet ihr alle Zeit gehabt, doch zur Wanderfahrt dann leider doch nicht. Vor allem wenn man die Regatta mehr als Gemeinschaftsunternehmung betrachtet als einen sportlichen Wettkampf. Ich möchte, auch im Namen von Timo (WW-Wart) und Mike (Wanderwart), zu mehr Beteiligung an solchen Vereins-Gemeinschafts-Touren aufrufen. Denn den zehn Glanfahrern hat es sehr viel Spaß gemacht und wir werden zum WW-Training wieder kommen.

Mit sportlichen Grüßen euer
Bademeister