Fahrt an den Kanal in Huningue

Anpaddeln: „Erstmal fahren wir an die Ardeche und was im Laufe des Jahres noch kommt müssen wir erst einmal abwarten und dann sehen wir weiter“.

Ardeche: „Naja jetzt gehen die Jungs nochma nach Huningue zum Rollentraining in der Walze und dann können wir auch so ’ne Dreierstelle ohne Probleme mit denen fahren.“ „Eija is ja für den Sommer geplant, da müssen ’se dann nur alle auch mitfahren“

Frühsommer: „Wir wollen ja auch noch nach Huningue an den Kanal, da kannste dann Kehrwasser üben und die anderen die Rolle. Des wird bestimmt voll gut.“

Sommer: „Ja wir fahren noch nach Huningue, wann is noch net ganz klar, müssen des noch mit Felix absprechen. Und jetzt sei still und paddel weiter, ich schlepp dich hier net alleine um die Aue“

Spätsommer: „Nerv net wir fahren noch nach Huningue, ich sag dir noch rechtzeitig bescheid“

Das Wochenende des 11. Septembers wurde dann schließlich und zur Freude aller zum Fahrtentermin ausgelotst. Donnerstags wurde das Großgepäck angeliefert, da Felix Krämer und Mark Denny (beides Fahrtenleiter dieses Wochenendes) die beiden PKW schon Freitag mittags beladen wollten um Zeit einzusparen. Ohne zusätzlichen Hänger, nur mit dem Dachgepäckträger, muss man eben auf so manches Utensil verzichten und sich genau überlegen Was und Wohin man verstaut ohne viel Platz zu verlieren. Zum Glück bot sich Tobias Fleischmann (Kanu-Neuling und erste Wildwassertour) als dritter Fahrer an und so wurde sämtliches Gepäck, ein Topo Duo, drei Einer und die Paddel sowie Westen, Helme, eine Bratpfanne und zwei Großraumzelte verstaut. Gegen drei Uhr flogen dann auch die restlichen sechs Passagiere ein. Die „Kindertruppe“ wurde gestellt aus Dennis Schier (erste Wildwassertour), Pascal und Freddy Hirschmüller sowie Benny Reichert (alles Routiniers und Frankreich-bekannt für diverse Zwiebelgerichte und deren physiologischen Folgen). Die Trainermannschaft wurde noch verstärkt von Michael Gerbig (selbsternannter Chef de Cuisine) und Johannes Stuppert (seltener aber dennoch gern gesehener Gastredner auf seinen alten Trainertage).
Punkt 16:00 wurden die Motoren gestartet und gen Süden gefahren. Mark und Tobias meisterten ¾ der Strecke souverän im Alleingang, da Felix noch auf unseren frisch gebackenen Diplom-Informatiker warten musste und die beiden anderen Autos an der entscheidenden Abfahrt einholte, um ein umständliches Verfahren zu vermeiden. Hier sollte angemerkt werden, dass die Franzosen kein Automobil fahren/bedienen können und folgend sich die Beschilderung sehr verwirrend und umständlich darstellt. Nun gut sei es dem Nachbarn verziehen mit seinen vielen Wasserperlen die es zu befahren gilt.
Gegen 20:00 Uhr im Halbdunkel wurden die beiden Großzelte aufgeschlagen, wobei das eine neue „Hauszelt“ eine schöne Spende von Seitens Familie Schier war (Vielen Dank, es hält dicht!!). Ein kleiner Trupp kümmerte sich indes um die Nahrungsversorgung und überfielen das nahegelegene Einkaufszentrum. Mit fünf Dosen Chili und einem Sack Zwiebel kamen die glorreichen Drei zurück. An genau dieser Stelle wurde neun Personen klar, was sie vergessen hatten: Einen Dosenöffner! Mit Hilfe der gleichsprachigen Nachbarn wurde diese Problem schnellstmöglich gelöst und dem harmonischen Ausklingen des Abends stand nichts im Wege.

Der Samstag begann relativ früh für Mark und Michael, da sie die Brötchen aus dem Ort einkaufen gingen. Mit Bilderbuch-französisch „Äääh neuf Baguette si vous plaise, merci“ – Geldübergabe – abhauen – war der Morgen gerettet und es ging denn bald auf die Strecke. Im ständigen Bötchen-Wechsel-Dich Spiel schafften es alle aufs Wasser für jeweils mehr als 2 Stunden und Dennis und Tobias erkundeten beide den Kanal zuerst im Topo Duo und danach im Einer. So flog der Samstag an allen vorüber wobei mit Brot, Käse und Salami die Mittagspause am Kanal zelebriert wurde. Abends galt es dann aus den restlichen Zwiebeln, Brot und Schnitzel die kaiserslauterner Traditionsspeise „Schnitzelbrötchen absolutum“ zu zaubern, was auch sehr gut gelang.
Sonntags morgens , der Frühstückstisch war schon halb leer, machten sich jene Zwiebeln bei Dennis URPLÖTZLICH bemerkbar und dieser flitzte die 200 Meter zu den Örtlichkeiten in Bestzeit. Man darf sich einen alten schwarz-weiß Streifen vorstellen in dem die Hauptfigur mit einer Hand am Hintern, die andere wedelnd in der Luft hinfort rennt. Kurzzeitig war lautstarkes Gelächter vom ganzen Campingplatz zu vernehmen. Zu seinem Pech waren alle Plätze besetzt, und so wurde erst die linke, die rechte Tür, das Pissuar probiert, dann wieder zurück zur Ersten ... immer noch verschlossen. Der Tisch ist mittlerweile außer Rand und Band und immer mehr Leute kringeln sich am Boden. Da, die Tür öffnet sich, doch was Dennis nicht weiß ist, dass es kein Toilettenpapier gibt, dieses liegt im Zelt. Also Retour zum Zelt und wieder zurück auf den Topf, zum Glück immer noch frei und der Tisch platzt bald vor Lachen und die Nachbarn genauso.
Nungut, nachdem sich der Zeltplatz beruhigt hatte, wurde in geübter Manier die Zelte abgeschlagen und das Gepäck wieder rum verstaut, sodass wir noch einmal kurz auf den Kanal konnten. In zwei Stunden schafften es alle den Kanal noch einmal zu bezwingen, diesmal auch durch die ersten beiden großen Wellen im Einer.
Die Heimfahrt wurde ohne größere Zwischenfälle hinter sich gebracht und um 20:00 Ortszeit die Bagage an ihre Eltern übergeben.
Das Trainerteam ist sich sicher dass die Stimmen nächstes Jahr wieder früh und lautstark nach Huningue fragen werden. Umgekehrt darf sich selbige Gruppe für den reibungsfreien Ablauf des Wochenendes mit zwei Neulingen bedanken und freut sich jetzt schon auf die nächste Saison.

Euer Bademeister!


Hier zwei Videos von unserem Ausflug an den Wildwasserkanal in Huningue.
Einfach auf den Pfeil in der Mitte des Bildes klicken und das Video startet automatisch.