Deutsche Marathon Meisterschaft Rendsburg 12.05.01 Als um viertel nach drei der Wecker klingelte, dachte ich erst, das wäre ein schlechter Scherz, aber dann wusste ich wieder, das heute ja Freitag ist. Nicht irgendein Freitag, sondern DER Freitag. Heute ging es auf die Deutsche Marathon Meisterschaft nach Rendsburg. Also, nix wie raus aus den Federn, duschen, frühstücken, schnell noch mal alles durchgehen, ob man auch ja an alles gedacht hat und .... nein nicht losfahren, sondern warten. Mein Taxi (Oliver Weirich) wollte mich um halb fünf abholen kam aber, wie immer, ne viertel Stunde später. Ist ja auch egal. Meine Sachen wurden eingepackt und wir fuhren zu den noch wartenden Sportlern. Die da wären Anja Selinger, Veit Coels und Christopher Eckemann. Claudia wurde als erste von uns abgeholt und saß schon im Auto. Kurz nach fünf waren dann alle und alles im Auto, was uns Familie Eckmann geliehen hat (ein herzliches Dankeschön noch einmal an dieser Stelle) und es ging mit Vollgas, wenig Stau und einigen Bremsschikanen (Tempolimit 120) Richtung Rendsburg. In etwas mehr als Fünf Stunden waren wir dann auch schon an Ort und Stelle der Quälerei. Wir mussten unser Hotel zwar etwas suchen (dabei dachte ich, Ostern wäre vorbei) aber wer suche der finde, oder wie war das?!? Als wir dann vor unserem Hotel deutsche Eiche standen, guckten wir erst mal doof, da alles zu war. Nach einer weitern Ostereinheit (die Suche nach der Klingel) wurde uns dann geöffnet und wir wurden mit den Worten; ihr solltet doch erst um 15:00 Uhr ankommen, die Zimmer sind noch gar nicht fertig begrüßt. Alles kein Problem! Unsere Taschen wurden ins Flur gestellt und wir sind zur Regattastrecke gefahren, die noch sehr leer aussah. Aber ist ja auch normal, schließlich war ja auch erst 12:00 Uhr. Nach kurzem Nachdenken haben wir beschlossen, erst mal in die Stadt zu gehen und danach Getränke zu kaufen um dann wieder ins Hotel zu fahren, die Zimmer zu beziehen und wieder an die Regattastrecke zu düsen. Dort haben wir dann die restliche Zeit tot geschlagen. Nach und nach trudelten dann auch die anderen Vereine ein und jeder schätzte die Leistungen von dem anderen ab. Da die Koblenzer unsere Boote auf dem Hänger hatten (auch hier noch mal ein herzliches) und sie etwas später losgefahren und auch etwas länger gebraucht (10 Stunden) haben, konnten unsere Kids leider nicht so früh aufs Wasser. Ihre überschüssige Energie wurden sie aber trotzdem los. Später, als das ganze Hallo sagen, die Obleute, Hängerabladen usw. fertig waren, sind wir erst mal was Essen gefahren. Die Pizzeria war ganz in Ordnung nur sehr zu bedauern von Oli W. konnte man dort nicht mit Karte bezahlen und ne Quittung hat er auch nicht ausgestellt bekommen. Dann gings ab ins Bett, schließlich war morgen ja ein anstrengender Tag. Am nächsten Tag klingelte der Wecker dann um halb sieben, da es um sieben Uhr Frühstück gab und das erste Rennen um zehn nach neun war. Pünktlich zum Bootvermessen waren wir dann im Bootshaus. Dann kam die erste Panik bei unseren Jungs auf. Sie haben die Gewichte fürs Boot vergessen! Woher sollten sie auch wissen, das ein Marathon-Boot 4 kg leichter sein darf, als ein normales Rennboot wo sie doch immer nur auf normalen Regatten fahren. Dann kam auch langsam die erste Nervosität auf. Die Jungs starteten vor den Mädles und bei ihrem Start es gab erst mal eine Massenkarambolage. Ausnahmsweise haben sich unsere Jungs diesmal aus allem Ärger rausgehalten ;) und waren vom Start an Zweiter. 10 Minuten später waren unsere Mädels am Start. Bei Ihnen verlief alles ohne Probleme und auch sie waren von vornherein Zweiter. Die Koblenzerinnen waren dicht auf Dritter. Nach den ersten beiden Wenden hat sich von den Platzierungen her nicht viel getan, nur der Abstand hat sich teilweise sehr verändert. In der dritten und letzten Wende unterlief unsern Jungs ein schwerwiegender Fehler. Sie sind zu weit hoch gefahren und haben die Wende falsch genommen. Aus dem schönen Zweiten Platz wurde dann leider leider nur der letzte. Die Mädels haben es richtig gemacht, bei denen sind alle falsch gefahren. Der Erste Platz wurde hart umkämpft. Es war ein Kopf an Kopf Rennen von unseren Mädels und denen aus ???. Letzten Endes haben unsere Mädels es geschafft. Sie sind als erstes durchs Ziel und haben sich den Titel Deutsche Meister unter den Nagel gerissen. Mit viel Jubel und Glückwünschen wurden die Sieger dann am Steg in Empfang genommen. Da unsere Kids ja so früh ihr Rennen hatten, lag der ganze Tag bei herrlichstem Wetter noch vor uns. Damit uns nicht so viel Zeit verloren ging, durften die Kids zur Belohnung für ihre guten Leistungen schon mal den Bootshänger beladen (eine sehr beliebte Sache), was ich selbstverständlich mit Argusaugen begutachtete. Da alles so reibungslos verlief hab' ich die Kids ins Auto gesteckt und wir sind an den Strand in Eckernförde gefahren. Dort konnten die Jungs ihre Lenkdrachen steigen lassen (was sie übrigens recht gut können), die Mädels ähm, ja, was haben die eigentlich gemacht? Na ja, die haben sich aus meinem Blickfeld gestohlen und haben sich wohl in Sonne braten lassen wie ich übrigens auch. Pünktlich zur Siegerehrung waren wir dann wieder an der Regattastrecke. Mit Pauken und Trompeten im wahrsten Sinne des Wortes, da eine Kapelle gespielt hat ging es um 17:00 Uhr los. Danach kamen (leider) noch ein paar Reden, aber dann ging es schon los. Ziemlich nervös sind unsere Mädels nach dem sie aufgerufen wurden auf das Podest zu gestiefelt. Aber so schlimm schien es nicht gewesen zu sein, denn wenn die Ohren nicht das Grinsen gestoppt hätten, wäre es rundherum gegangen. Ein wohl sehr stolzer Trainer durfte dann auch noch die Siegerehrung persönlich übernehmen, da er zusätzlich als Trainer auch als Vertreter der Jugend in Rendsburg war. Nach der Siegerehrung sind wir wieder in unser Hotel gefahren und auf dem Weg dorthin musste eine Flasche Sekt bzw. Asti geköpft werden. Aber zu fünft bzw. sechst ist so eine Flasche ja nicht so schlimm, oder? Nach dem wir uns alle wieder frisch gemacht hatten, haben wir uns mit den anderen noch beim Griechen getroffen. Per Telefon wurden dann die Ergebnisse schon vorab an die anderen Trainer, Eltern, Vorstände usw. weitergeleitet. Unser 1. Vorsitzender war sogar so stolz auf seine Mannschaft, das er uns alle eingeladen hat (wie schon gewohnt, auch hier ein herlzliches Dankeschön). Nach dem Essen ging es dann, wie kann es auch anders sein, wieder ins Hotel. Unser gemütliches Beisammensein war wohl so gemütlich, das unser Oli beim Fernsehgucken eingepennt ist. Nach dem jeder Wachhalteversuch fehlgeschlagen ist, sind wir anderen auch ins Bett marschiert. Schließlich gab es am Sonntag um 08:00 Uhr das übrigens sehr leckere und reichhaltige Frühstück. Nach dem Frühstück haben wir die Taschen gepackt und sind noch einmal bis um 12:00 Uhr nach Eckernförde an den Strand gefahren. Die Jungs sind dann Schwimmen gegangen, nachdem diesmal leider (ich sag zum Glück) kein Wind ging. Dann mussten wir uns leider aus der Sonne in das klimatisierte Auto begeben und die Heimfahrt antreten. Ich glaube wir waren alle froh, endlich los zu fahren, aber schade war es trotzdem. Ich glaube eine so ruhige Regatta hatten wir noch nie. Um 20:00 Uhr waren wir dann zu Hause und die Marathon Meisterschaft wird so schnell wohl keiner vergessen. Sylvia Weisenberger |