Neuer Fluss, neues Spiel, neues Glück

Wo soll es denn dieses Mal hin? Kellenbach? Murg? Binger Welle oder Steindamm? Nee...wir gehen auf den Hahnenbach! Hahnenbach sagt dir nix? Mag sein, denn am Sonntag den 30.03.08 wurde diese Perle des Hunsrücks von den mutigen KSG-Aufklärern zum ersten Mal gesucht, gefunden und befahren.
Laut Fahrtenbericht soll dieser ruhig fließende Wald- und Wiesenbach in einer atemberaubenden Umgebung liegen und den sportlichen Wanderfahrer ansprechen. Um für unsere Nachwuchspiraten neue Gewässer zu finden, machten sich also Timo Beckers, Maddin Veith, Johannes Stuppert und Mark Denny auf in Richtung Kirn, zur Mündung in die Nahe, die Gleichzeitig unsere Ausstiegsstelle kennzeichnen sollte. Nach Besichtigung des Pegels ging es 20km Bergauf über Serpentinen sowie Stock und Stein.

Angekommen an dem Zusammenfluss von Kyrbach und Idarbach, also quasi der Geburtsstelle des Hahnenbachs, ging es dann los bei klarem Himmel und zeitweise 25°C. Maddin konnte dabei gleich seine neu erworbene Trockenjacke testen und Hannes seine alten Fähigkeiten auffrischen. Und es ging auch gleich schön zügig los. Mit ständigem Zug am Blatt und durchgehend leichter Strömung schmolzen die Kilometer nur so dahin.

Damit das Ganze aber nicht zur Ausdauer-Trainingseinheit wurde, streute der Bach das ein oder andere Wehr in den Flusslauf sowie den einen oder anderen Baumverhau. So kamen wir an einen solchen Baumverhau, der an sich nichts Weltbewegendes darstellte, doch die Dienstältesten stiegen lieber aus zum Umtragen der Gefahrenstelle. Der sitzfaule Bademeister beschwerte sich erst über diese Entscheidung, stieg letzten Endes aber auch aus, stieg nach Besichtigung aber wieder ein in Begleitung von Timo. Dieser wagte dann als Erster den „Sprung“ über den Baum, der Versuch scheiterte, das Boot stellte sich quer zur Strömung und er musste eine neue Taktik anwenden.

Wenn nicht frontal, dann eben von der Seite und drüberrollen. Zur Belustigung der restlichen drei schaffte er dies in einzigartiger Grazie und Anmut.

Mark hingegen schaffte den Sprung, wenn auch langweilig, ohne Probleme. Durch sportlich-geschicktes steuern der Boote ging es im alten Tempo weiter über so manchen Stock und (wegen mangelndem Wasser) über manchen Stein. Dank unseres EKB’s (Einsatz-Komando-Beckers) wurden unpassierbare Flussstellen von unnötigen und störenden Baumhindernissen kurzerhand freigeräumt. Hier ein Ast, dort ein Baum oder wenn nichts half oben drüber oder unten drunter. Außer einer kleineren Rettungsaktion hatten alle ihren Spaß.
Während einer solchen „Baumüberfahrt“ wurde auch gleich ein Kanalisationsrohr gefunden, das mitbefahren wurde.

Im unteren Teil der Strecke nahmen die Schwierigkeiten etwas zu, dafür aber die atemberaubende Schönheit der Natur ab. Während wir die ersten 10km teilweise unter in Kopfhöhe überhängenden Baumkronen paddelten, fanden wir uns im unteren Teil in einem breiten Kanal wieder, der die Stadt Kirn ankündigte. Unter Zuschauerblicken kreuzten wir die letzten Meter techniksicher doppelt sooft, damit jeder die mutigen Aufklärer erblicken konnte.

Unser Fazit: Absolutes Muss auf dem Trainingsplan der Wildwasserfahrer in Vorbereitung auf die Salza und auch für den besseren Wanderfahrer äußerst sehenswert. Nur eine Säge und Schlepptau werden wir bei der nächsten Tour mitnehmen und auf 10cm mehr Wasser hoffen.

Auf zur nächsten Erkundungstour!
Euer Bademeister