Regatta Kleinheubach

Vom 13.-15.06.2008 fuhren wir mit einer 10-köpfigen Gruppe nach Kleinheubach an den Main.
Noch in Übung von der Regatta am vorigen Wochenende klappte das Bootshängerladen wie am Schnürchen. Schnell waren alle Boote aufgeladen und alle Kochutensilien und die Verpflegung verstaut. Und schon konnte es losgehen. Unsere Autokolonne kam gut voran. Nur ab dem Frankfurter Flughafen kam es mal zu stockendem Verkehr.
Kurz vor unserer Ausfahrt fiel dann ganz plötzlich unserem Pascal ein, dass er JETZT auf die Toilette müsste.



Alle Versuche dem vorausfahrenden Fahrzeug anzuzeigen, dass wir den Parkplatz ansteuern müssten, scheiterten kläglich und so splittete sich unsere Kolonne. In Kleinheubach angekommen, fanden wir aber schnell wieder zusammen.
Und wie schön, dass unser traditioneller Zeltplatz am Rande des Geschehens noch nicht belegt war.
Wir luden den Bootshänger aus und begannen Zelte und Biertischgarnituren aufzubauen. Aber es wäre ja nicht Freitag der 13., wenn alles reibungslos klappen würde. Mit Entsetzen stellten wir fest, dass wir die Heringe und Verbindungsstücke für das Mannschaftszelt nicht mitgenommen hatten!!! Da hatten wir beim Hängerladen schön aneinander vorbei geredet! Da half alles nichts – Martin fuhr zurück nach Mainz und holte die vergessenen Teile. In der Zwischenzeit baute der Rest der Truppe alles soweit es ging auf. Da in unserem Wohnwagen eine klebrige Flüssigkeit ausgelaufen war, kam mir diese Zeltaufbau-Pause sehr gelegen und so konnte ich in der Zeit mit Lesley den Wohnwagen putzen. Wir begannen dann schon mal mit der Essenszubereitung. Kaum angefangen, kam Martin zurück und wir konnten das Mannschaftszelt fertig aufbauen. Dann wurde noch der Beamer aufgebaut und fieberhaft nach Empfang gesucht. Juhu, ZDF wurde gefunden und so konnten wir uns an einem Bettlaken die Vorrundenspiele der Fussball-EM betrachten. Nach dem letzten Spiel gingen alle müde ins Bett.





Am nächsten Morgen frühstückten wir erstmal in aller Ruhe bei strahlendem Sonnenschein.



Um 9:30 Uhr hieß es dann Obleutesitzung zu der mich dieses Mal Lesley begleitete. Ich sag nur: Chaos pur! Da wurden nachgemeldete Boote ins Programm mit aufgenommen, um dann im nächsten Schritt wieder gestrichen zu werden. So kamen z.B. zu dem Einer-Rennen von uns Mädels noch ein weiteres Boot hinzu, um dann dieses und zwei weitere Boote der Karlsruher gleich wieder zu streichen. Und so ging das eine ganze Weile.
Dann konnte die Regatta endlich losgehen.
Große Hoffnung auf Platzierungen im vorderen Feld hatten wir uns keine gemacht, da bei weit mehr als 400 gemeldeten Teilnehmern die Konkurrenz groß war. Unsere Ältesten Felix Krämer und Martin Veith eröffneten für uns die Regatta im K1 über 500 m. Leider reichte es für beide nicht, um sich für den Endlauf zu qualifizieren.







Das nächste Rennen von uns hatte Pascal Hirschmüller. Sein erstes Rennen in diesem Jahr! Dank ungünstigem Wind und der Strömung auf dem Main, verzögerten sich die Starts und so kam es, dass er gut eine Viertel Stunde nach der eigentlichen Startzeit gestartet wurde. Dennoch fuhr er ein ordentliches Rennen (soweit ich das vom Wasser aus beobachten konnte).



Dann kam schon das letzte Rennen für uns an diesem Tag - K1 Damen Leistungsklasse über 500m. Da wir Mädels unzertrennlich sind, ließen wir den anderen Starterinnen in unserem Feld den Vortritt und wir fuhren auf Platz 4 (Anja Slienger), 5 (Gesa Veith) und 6 (Lesley Kreutz) über die Ziellinie.





Da es jetzt erst 13:30 Uhr war, wurde der Rest des Tages mit Fussball spielen, Fussball schauen und Essen verbracht! Dabei wurde der Wohnwagen zum ersten Mal auf die Probe gestellt: Kann man mit sieben Personen auf einer Seite des Wohnwagens sitzen/liegen und Fussball schauen??? JA! Von Komfort kann man dabei nicht gerade reden, aber egal!



























Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn das erste Rennen hatten Lesley und ich um 8:48 Uhr. Da wir beide eh nicht die größten Langschläfer sind, waren wir schon weit vor dem Wecker um 06:30 Uhr wach. Da wir nur drei Boote am Start waren, konnten wir die Sache recht entspannt angehen und es als einen guten Trainingslauf auslegen, da wir erst zum vierten Mal zusammen im Boot saßen. Der Abstand zum Siegerboot aus Karlsruhe war beträchtlich, dennoch waren wir beide sehr zufrieden mit unserem Lauf!
Dann durften auch endlich Benjamin und Frederic an den Start gehen, nachdem sie gestern nur zuschauen durften. Beide hatten ein starkes Feld um sich und mussten sich zum Ende der Strecke doch noch mit den Wellen der anderen rumärgern. Aber es war ja nicht das letzte Rennen des Tages und man konnte sich noch mal beweisen.
Als nächstes kamen die Zweierrennen über die Sprintdistanz. Zuerst Felix und Martin und dann Anja und ich. Während die Jungs knapp die Endlaufqualifikation verpassten, belegten die Mädels wieder den dritten Platz, von den drei Booten, die auch am Vortag schon am Start waren. Jedoch waren wir diesmal wesentlich näher dran und wir verpassten nur knapp den zweiten Platz, der mit 1 Sekunde Vorsprung an das Team aus Hof/Aschaffenburg ging.
Direkt im Anschluss kamen Benjamin und Frederic im K2 über 500m dran. Dieses Mal konnten sie ein Boot hinter sich lassen und belegten Rang 5.
Das nächste Rennen auf unserem Plan war der K4 der Herren über 500m. Zu diesem Rennen war Felix Erben EXTRA nach Kleinheubach gefahren, worüber wir uns sehr freuten! Leider hatten in diesem Rennen noch ein Verein und die RG Bayern nachgemeldet, so dass unser Boot ohne erhoffte Medaille auf Rang 4 ins Ziel kam.
Jetzt war erst mal Mittagspause angesagt, die wir mit einer ordentlichen Portion Gyros und Tsatsiki füllten! Unser Ziel war es, die Gegner schon am Start mit penetranten Knoblauch-Attacken zur Bewusstlosigkeit zu bringen. Leider ging dieser Plan nicht ganz auf. Aber wie sich später herausstellte, ging der Plan dann zu Hause bei der eigenen Familie auf!
Jetzt ging alles Schlag auf Schlag. Während Martin und Felix sich zu ihrem Einer-Sprintrennen aufmachten, schlugen die anderen die Zelte ab, denn am Himmel kamen bedrohlich dunkle Wolken auf. In letzter Sekunde waren die Zelte abgebaut und verstaut, als der Himmel sich öffnete und es schüttete ohne Ende! Martin und Felix wurden dementsprechend nass auf dem Wasser. Beide verpassten wieder nur um wenige Sekunden die Endlaufqualifikation.
Wir versuchten in der Zwischenzeit noch so gut es ging unser frisch gespültes Geschirr abzutrocknen, dann machten wir den zweiten Wohnwagen-Belastungstest. Kann man mit 10 Leuten im Wohnwagen stehen, wenn es draußen regnet??? Klar!!!



Dann mussten wir Mädels uns auch schon wieder aufs Wasser begeben. Wie schon zuvor in Nassau fing es vor unserem Rennen wieder zu donnern an. Der Regen hatte aber nachgelassen. Das Mädels-Trio hatte sich für den Sprint wieder dieselbe Taktik des Vortages zurechtgelegt und so passierten wir wieder als 4., 5. und 6. die Ziellinie. Damit es nicht ganz so langweilig wurde, tauschten Lesley und ich diesmal die Platzierungen.
Es folgten die beiden letzten Rennen unserer Mannschaft. Frederic und Benjamin gaben noch mal alles bei ihrem Einer-Sprintrennen. Frederic verpasste nur knapp den Zwischenlauf. Dann kam Benjamin als Letzter von uns dran. Der Starter gab das Startsignal und unser Benni legte einen Wahnsinnsstart hin!!! Wir trauten unseren Augen kaum. Die Woche zuvor in Nassau sah das noch ganz anders aus. Doch zum Schluss hatte er noch mal mit den Wellen der anderen zu kämpfen und so schaffte auch er es nicht sich für den Zwischenlauf zu qualifizieren. Aber über seinen gut geglückten Start war er selbst sehr erstaunt!
Nun hieß es: Ab nach Hause! Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen – aber das sollte kein Dauerzustand sein. Kaum aus Kleinheubach raus, fing es wieder dermaßen an zu schütten, dass ich vor lauter Aquaplaning ganz schön mit dem Bootshänger, aber vor allem mit der Sicht zu kämpfen hatte. Von dem vorausfahrenden Wohnwagen war zeitweise nichts zu sehen!!! Auch von Hannes’ Auto hinter mir konnte ich nur zwei kleine Lichtflecken erahnen!!! Pascal störte das nicht lange – er war viel zu müde und schlief bald ein.
Im Bootshaus angekommen, entluden wir den Hänger und verstauten alles im Bootshaus. Anschließend mussten noch die Restbestände an Joghurts „vernichtet“ werden und so veranstalteten wir ein regelrechtes Wetttrinken.
Müde aber glücklich über das schöne Wochenende machten sich alle auf den Heimweg.
Ich will mich noch mal bei allen bedanken – ihr wart sehr diszipliniert und es hat alles super geklappt!
Großes Dankeschön an Familie Kreutz für die Unterstützung bei der Verpflegung.



Gesa Veith