Wesermarathon

Bericht zur KSG-Teilnahme am Wesermarathon 2011

Obwohl die Idee zur Teilnahme der KSG am Wesermarathon 2011 als Schnapsidee, als fürs Erste doch etwas übermutiger Versuch zum Beweis von uneingeschränkter Männlichkeit begann, so fanden sich zum ersten Maiwochenende trotzdem noch genug KSG-Paddler, die sich der Herausforderung einer etwas ausgedehnten Ein-Tagestour auf den ersten 135 Kilometern der Weser von Hannoversch Münden bis Hameln stellen wollten. Genug; das bedeutet fünf aktive und dank mehr oder weniger intensivem Winter- und Frühjahrstraining von ausreichenden konditionellen Voraussetzungen ausgehende Vollblutpaddler mit eindeutig definierten Zielen, die je nach Person vom Geniessen der Natur der Weser über das Erreichen des Ziels unter Beibehaltung aller lebenserhaltenden Körperfunktionen bis hin zum Aufstellen neuer Streckenrekorde reichten.

Unsere mutige Mannschaft: Mike Seidl, Horst Gruber, Mark Denny, Timo Beckers und Felix Erben

Timo Beckers & Felix Erben

Mark Denny

Horst Gruber

Michael Seidl

Begleitet, bekocht, beraten und umsorgt wurden wir von Conny Seidl und Erika Gruber – beste Voraussetzungen also, der Weser und dem Rest der Welt zu zeigen, was man – auch als Amateursportler - mit konsequentem Training und verbissenem Willen erreichen kann.

Freitag und Samstag dienten dazu, uns auf den sonntäglichen Marathon bestmöglich vorzubereiten. Wir fuhren einmal die gesamte Strecke entlang und bemerkten, dass der Wasserstand der Weser sehr niedrig, deren Strömung aber gerade noch im Bereich des Akzeptablen war. Bei Einigen kamen auch hier schon erste Gedanken auf, den Marathon doch mit einer Silbermedaille in Holzmünden (nach 80km) oder gar mit einer Bronzemedaille in Beverungen abzuschließen (nach 53 km). Neben der Tatsache, dass dies natürlich einem Aufgeben gleich käme war das Verpassen der wohl lukrativsten Pausenstation bei Weserkilometer 108, deren exakte Qualität wir uns aufgrund eines blauen Handtuches auch Samstags nur erahnen konnten.

Weiterhin gehörte zu der angesprochenen Vorbereitung natürlich auch ein durchdachter Speiseplan. Ganz zum Missgefallen von Mike bestand dieser hauptsächlich aus Weizennudeln mit Tomatensauce - einmal sogar ganz ohne Fleisch - und den unverzichtbaren Pfannkuchen mit Äpfeln und Schokolade zum Frühstück.

Was die Zusammenstellung der Marathon-Sportlernahrung für Sonntag anging, da hatte hingegen jeder sein eigenes Geheimrezept entwickelt. Von ausgeklügelten Ernährungssystemen, die in den letzten Trainingswochen ausgiebig auf ihre Funktionalität und Verträglichkeit geprüft wurden bis hin zu der bescheidenen, aber eisernen Hoffnung, im Laufe der Strecke ein saftiges Steak käuflich erwerben zu können, war auch hier das Spektrum der verschiedenen Herangehensweisen an den Marathon breit. Selbst auf die schon lange postulierte, aber nie wissenschaftlich bestätigte positive Wirkung von schicker Sportlerunterwäsche wollten Manche nicht verzichten.

Felix mischt sich seinen Zaubertrank

Paddelration vom Mark

Felix Verpflegung

Timo hat sich auch gut eingedeckt

Mike braucht nicht ganz so viel

Sonntag morgen um halb fünf war es dann endlich soweit: Der Wecker klingelte, wir nahmen ein kleines Frühstück zu uns, überprüften ein Weiteres mal unser Hab und Gut für den gesamten Tag und fuhren von unserem Campingplatz am Forsthaus Weissehütte zur Einstiegsstelle nach Hannoversch Münden. Pünktlich um sechs Uhr morgens begannen wir dort den Marathon. Den klaren Startsieger Mike verloren alle bald aus den Augen, sodass bald jeder Fahrer und jedes eingespielte Team sein eigenes Tempo fand und den Marathon für sich bestritt. Die ersten Stunden paddelten wir noch mit vielen anderen Wassersportlern, die auch am Marathon teilnahmen, zusammen. Die breite Masse bildeten Wanderfahrer in Ruder- oder Paddelbooten, die den Marathon weniger sportlich als wir angingen und die wir demnach zum großen Teil überholten und bald hinter uns ließen. Nach der ersten offiziellen Ausstiegsmöglichkeit in Beverungen war der Fluss dann weitaus weniger befahren und ab Holzminden waren fast keine Mitkämpfer mehr zu sehen. Wer seine Kräfte nicht radikal geschont hatte, für den stellte die letzte Etappe von stattlichen 55km eine nahezu unüberwindbare Hürde dar - leider zeigte sich das auch an unserer Truppe, denn es blieben nur zwei von uns übrig, die nicht nach gut sechs Stunden aus ihrem Boot stiegen und die wirklich um jeden Willen Hameln erreichen wollten. Doch der angeschlagene Körperzustand war spätestens nach 100 Kilometern auf der Weser nicht mehr wegzudiskutieren: Spätestens jetzt war die malerische Natur, die man vom Fluss aus beobachten konnte, vollends egal geworden und es entbrannte ein eiserner Kampf gegen den zeitweise starken Gegenwind und vor allem gegen die körpereigenen Überlastungs-Warnfunktionen. Nach 10 Stunden und 42 Minuten war es dann allerdings so weit: Timo und Ich erreichten völlig erschöpft das Ziel und wir waren froh, dass alle anderen bereits erholt dort standen und unsere Boote versorgten, während wir uns heißhungrig am Imbissstand stärken konnten.

Wieder am Campingplatz angekommen, gab es das letzte Festessen des Wochenendes: Nudeln mit Tomatensauce. Auf der Wohnwagenterasse ließen wir ein sportliches, aber sehr schönes Wochenende bei einem kühlen Bier ausklingen. Ob es nochmal genau der Wesermarathon sein muss, war uns dabei nicht klar - dass wir allerdings von nun an immer Mal wieder an einem Marathonevent teilnehmen werden, ist fast beschlossene Sache. Vielleicht dann ja mit einer größeren Truppe oder auch mal in einem Mannschaftsboot.

Euer Fachwart Jugend
Felix Erben

noch ein paar Bilder:

Händekontrolle danach

O weh Mike

Mark

Felix

Männerwirtschaft


Vielen Dank Felix für den tollen Bericht !!!

Michael Seidl
Vizepräsident Freizeit- und Wandersport