29. Frankfurter Funzelfahrt

Durch die Kanuzeitschrift des DKV stießen wir auf eine Veranstaltung, die sich Funzelfahrt nennt und vom ESV Blau-Gold Frankfurt am Main ausgerichtet wird. Da Frankfurt nicht weit weg ist und bisher keiner von uns dort gepaddelt ist, war das ein interessanter Termin für uns. Aber das eigentlich Spannendste an der Geschichte ist die Tatsache, dass diese Fahrt bei Nacht stattfindet und die Boote hierfür mit Lichtquellen und Deko jeglicher Art geschmückt werden müssen.

Da wir im vergangenen Jahr nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten, wurde sich für das Jahr 2011 fest vorgenommen einmal bei der Funzelfahrt mit zu paddeln. Gesagt getan: Am 24.09.2011 war es soweit.

Nach anfänglich chaotischer Organisation und nur spärlichen Infos zu der Fahrt, wurde nochmal kurzfristig alles überdacht und geändert. So hatten wir uns aus Transportgründen anstelle unseres Kanadiers Urrumpel doch für Wanderkajak-Zweier und einen Einer entschieden. Dazu musste aber unsere Bootsdeko erweitert werden, da statt einem Boot nun 4 Boote geschmückt werden mussten. Also gingen wir am Vorabend nochmal in die Mainzer Innenstadt und ließen uns in diversen Geschäften inspirieren und erweiterten unsere Dekoration.

Am nächsten Mittag ging es dann endlich los. Wir beluden unseren Bootshänger und machten uns mit 7 Personen auf den Weg nach Frankfurt. Dort angekommen, schauten wir uns erst mal um. Und wieder einmal wurden wir daran erinnert, wie schön unser Bootshaus und unser Gelände ist! Da können wir wirklich stolz drauf sein!!! Nachdem unser Startgeld bezahlt war und wir uns kurz Infos zum weiteren Ablauf geholt hatten, fingen wir an unseren Bootshänger ab zu laden.

Da wir uns als sogenannte Erstfunzler nicht auskannten, schlossen wir uns zwei Paddlern des KC Limburg an, die extra auf uns warteten, um mit uns die 6km lange Strecke bis zum Startpunkt stromaufwärts zu paddeln. In Frankfurt waren wir sicher alle schon einmal gewesen, aber nie hatten wir die Zeit und die Ruhe uns die Skyline und die Uferpromenaden vom Wasser aus zu betrachten. Wir waren eine kleine Attraktion für die vielen Menschen, die am Ufer die letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen. Ständig wurden Fotos von uns gemacht.

Kurz vor der Offenbacher Schleuse, am Rudererdorf, war unser Startpunkt erreicht. Wir stiegen aus den Booten aus und stärkten uns nach der kurzen Fahrt mit den selbstgebackenen Amerikanern von Birgit Hirschmüller (vielen Dank an dieser Stelle: Die waren wie immer sehr lecker!!!). Danach schmückten wir unsere Boote mit Lichterketten, Laternen, fluoreszierenden Ketten und kleinen Lampen. Obwohl es für uns am naheliegendsten war St. Martins Laternen zu verwenden, waren wir tatsächlich die Einzigsten, die so etwas verwendeten. Es war interessant zu sehen, was sich die anderen an Bootsdeko überlegt hatten. Manche hatten richtige Kunstwerke geschaffen. Einer hatte sogar eine Plattform auf seinem Heck angebracht, auf der er dann seinen Hund mitnehmen konnte und auch ein paar Marsmenschen konnten wir beobachten. Vollendet wurden unsere dekorierten Boote mit unzähligen Knicklichtern, die wir an unseren Armen, Paddeln, Booten, Schwimmwesten oder einfach um den Hals herum anbrachten.

Nach einer kurzen Einweisung per Megafon konnte es dann endlich losgehen. Die Skyline war noch gut zu erkennen, da die Sonne noch nicht ganz untergegangen war.



Begleitet wurden wir von der DLRG, damit uns nichts passieren konnte, da unsere Boote natürlich nicht unbedingt den Vorschriften für die korrekte Bootsbeleuchtung bei Nacht entsprachen.

Am eisernen Steg hielten wir dann angestrengt Ausschau nach Monika und Nadine Selinger, die extra wegen uns dorthin gefahren waren. Nach langem Suchen entdeckten wir ein Schild mit drei leuchtenden Buchstaben darauf: K S G! Das war eine tolle Idee, denn wir hätten die beiden bei der Dunkelheit und den vielen Menschen auf der Brücke und am Ufer entlang sonst nicht ausmachen können.



Je dunkler es wurde, desto mehr kamen unsere Laternen und Lämpchen zur Geltung. Da wir die Laternen auch am Steuer befestigt hatten, waren diese auch ständig am schwenken und machten auf sich aufmerksam. Leider hielt die Laterne am Boot von Anja und Gesa nicht einmal den Start aus.



Nach 6km, kurz hinter dem Westhafen, war die Fahrt dann zu Ende.

Im Anschluss konnte man sich beim ESV noch mit Essen und Trinken stärken und die Boote mit den schönsten und einfallsreichsten Dekoration wurden geehrt. Da wir aber doch recht müde waren, entschlossen wir uns dazu die Heimreise anzutreten. Den Bootshänger im Dunkeln zu beladen, war auch mal eine ganz neue Erfahrung und dauerte entsprechend länger als gewöhnlich. In unserem Bootshaus angekommen, entluden wir den Bootshänger und verstauten unsere Sachen in der Bootshalle.

Als Abschluss gönnten wir uns noch einen kleinen Mitternachtssnack bei McDonalds. Danach fuhren wir alle müde nach Hause.

Die Fahrt war sehr schön und wir würden gerne im nächsten Jahr wieder daran teilnehmen. Jetzt wo wir wissen, wie dort alles abläuft, wird die Planung auch sicher nicht mehr so stressig und kurzfristig ausfallen.

Bis zur nächsten Funzelfahrt.


Eure Anja Stuppert und Gesa Veith