Erkundungstour zur Murg und KSG-Erstbefahrung der Oker

Auf der Suche nach neuen und immer besseren Wildbächen machen sich die KSGler auf, im „näheren“ Umkreis nach Herausforderungen zu suchen.

Am Donnerstag den 28.09.06 fuhren Timo Beckers und Mark Denny Richtung Rotenfels, um die Murg zu besichtigen. Mitten in einem Kurgebiet mit drei Holz- und Papierwerken plätschert dieser Fluss den Berg herab. In Flussführern gilt er als Kategorie 2-3 mit gehörigen vierer Stellen. Unterteilt in obere, mittlere und untere Murg bietet sie gerade für Wildwasserfreaks außerordentliche Bedingungen sein Können unter beweis zu stellen. Einziger Nachteil: Sie führt selten Wasser um diese Strecke auch voll auszuschöpfen. Eben so war es bei unserer Besichtigung, aber mit etwas Fantasie kann man sich die Wassermengen darauf vorstellen. So werden kleine Wehre und Steine zu schönen Spielwalzen und Kehrwässern. Bei ordentlich Regen im Herbst und Schneeschmelze im Frühjahr bietet sich die Murg als Abwechslung zum Kellenbach bei Gemünden an.











Auch unsere Wanderabteilung laden die Ausläufe der unteren Murg zum gemütlichen Paddelspaß ein. Immer entlang der Bundesstrasse führt der Fluss vorbei an Wiesen und „Bäumenalleen“. Ebenso ist ein ausgeschriebener Mountainbike- und Wanderpfad vorhanden, mit wackligen Brücken über die Murg oder extremen Steigungen durch den Wald. Als Geheimtipp für Vereinsaktionen wie KSG-Wanderungen nur zu empfehlen.


Drei Tage später (Sonntag, 1.10.) nachdem das Vereinshaus Winterfest gemacht wurde und Mark seine Trainerscheinlizenz erhielt, packten Timo und Mark alle sieben Sachen und ab in den Harz.
In der Nähe von Goslar und Seesen gräbt sich ein kleiner unscheinbarer Fluss durch das Tal. Keine große Sache, ein Abwasserkanal kann da schon an Spannung und Abwechslung mithalten.
Doch jeden Tag von 8 Uhr morgens bis 13 Uhr mittags, verwandelt sich der süße Wasserlauf in einen strömenden Wildwasserbach mit gemütlichen Zweierstellen, einigen Spielmöglichkeiten (Kategorie 3) und zum Abschluss eine Viererstelle die es in sich hat. Er bezieht sein Wasser von einem riesigen Stauseen-System, das durch eine Stromturbine gejagt wird.
Nach der abendlichen Besichtung des „trockenen“ Flusses wurde das Zelt auf einem Zeltplatz unweit der Strecke aufgebaut und direkt mit weiteren Paddlern des Nordens der Abend verabschiedet. Abends stach noch Felix Krämer hinzu womit das Mainzer Trio vollendet war. Die Emdner, Nordhorner und der Rest der Nord-truppe weihten uns dann auch direkt in die Kunst des Flunkiball ein.
Montag morgens wurde die Strecke dann noch mal mit Wasser besichtigt bevor es aufs Wasser ging. Am Einstiegsplatz setzte dann Mark als erster sein Boot in fremdes Gewässer. Trotz Besichtigung der interessanten Stellen ging es nur relativ zögerlich vorwärts. Fremde Gewässer sollten lieber mit mehr als zu wenig Respekt erstbefahren werden. Noch in der ersten Stunde testete Mark das 4°C kalte Wasser kopfüber, doch die anderen Beiden sollten auch nicht viel länger trocken bleiben. Jede Stelle hat einen eigenen Namen, so kann man sich bei den Elefantenfüßen zwischen zwei riesigen Steinen schöne Stunts anschauen oder am Ende im Karussell schon mal die Orientierung verlieren.
Mark befuhr als erster die Slalom-Acht, kantete falsch, kenterte, wurde gegen einen Stein verklemmt, konnte sich aber mit Boot befreien und eskimotierte an einer ruhigeren Stelle wieder hoch. Trotz Sicherheitsvorkehrungen hätte das schnell ins Auge gehen können.



Auch die KSG-Erstbefahrung des Hexenritts führte Mark durch. Felix ließ es sich aber dann nicht nehmen, das Karussell oder die Geisterbahn als Erster KSGler zu meistern. Unser Wildwasserwart, nur auf unsere Sicherheit bedacht, bevorzugte es dann doch lieber die Stelle abzusichern und zu filmen. Sehr selbstlos...muss man schon sagen. Aber auch Timo schaffte es heil an der Verlobungsinsel (in der Mitte der Geisterbahn) vorbei zur Ausstiegsstelle.



Da um 13 Uhr die Turbine wieder ausgeschaltet wird und somit kein Wasser mehr läuft, entschieden wir uns das letzte Stück noch mal ohne Boot zu „befahren“. Hier merkt man erst welche Kraft selbst ein so kleiner Strom mit sich bringen kann. Zum Mittag gabs dann für die drei Kämpfer einen schönen Chili-Topf mit Brot. Während dessen sich Mark auf dem Zeltplatz auf seine Hausaufgaben konzentrierte, bevorzugten die anderen Mainzer die heißen Thermen mit knapp 30°C Wassertemperatur, was sie abends dann auch köstlich darboten. Ausklang fand der Abend wieder zusammen mit den Paddlern aus dem Norden, die die Oker als Ausbildungsfluß für den Nachwuchs lieben gelernt haben.
Dienstag früh wurde dann schnell gefrühstückt und abgebaut, um möglichst schnell an die Strecke zu kommen. Diesmal waren wir zwar nicht die ersten auf dem Wasser, gingen aber selbstbewusster an die Spielstellen heran und versuchten die einen oder anderen Stunts auszuführen. Timo legte sich dann noch mit einem riesigen Felsen an, dem er nach seiner Kenterung eine Kopfnuss und einen „Ellenbogenschlag“ verpasste. Nachdem Felix und Mark die beiden Parteien beschwichtigen konnten und einer kurzen Kühlung für Timos Beule, ging es aber dann auch schon weiter Richtung Geisterbahn. Auch das letzte Stück wurde am Dienstag dann mit allen Kehrwässern gefahren, was gar nicht so leicht war. Leicht ermüdet aber froh wieder die Heimat zu sehen wurde die Heimreise dann angetreten. Nach 3½ Stunden erreichten wir das Vereinsheim.
Als absolute Attraktion wird die Oker in Zukunft öfter angefahren werden, wobei wir auf dem zweiten Zeltplatz (mit Sauna) den Vorzug geben werden.

Die Kombination des riesigen Stausees und der Wildwasserstrecke bieten einmalige Vorraussetzungen für Jung und Alt zu einer gemeinsamen Vereinsaktion. Die gemütlichen Rennsportler können stundenlang in dem Stausee umherwandern ohne am Ende wirklich jede Ecke gefunden und gesehen zu haben, während dessen sich die WW-Frischlinge im oberen Stück die Kehrwässer teilen und die Geübten sich im unteren Teil mit den Felsen anlegen. Für die Zeit nach 13 Uhr stehen Eissporthalle, Schwimmbad, Therme oder ausschweifende Wanderwege zur Verfügung.

www.rainriders.de

Mit freundlichen Grüßen
Mark Denny


Und hier die Videos zur 1.Okerbefahrung